26.01.2015

Wuliangshan - getting acquainted

Recently I have stumbled over quite a variety of leaves from Wuliangshan. Over the last few years there have been a few sessions with Sheng Puer from that mountain range and recently I have been lucky at work: our tea tasters have established a relationship to a producer on Wuliangshan who is supplying us with fine green teas and Dian Hong. Though our company will not dive into the Puer craze anytime soon (yes, Puercha is purely recreational for me), that terrific supplier sent some samples of Maocha to us. Guess who finished off those samples...

Yet still it is hard for me to understand that-typical-wuliang-character (if any such thing can be defined). Some teas I could have mistaken for Jingmai products, others resembled Ailaoshan teas. Strange enough- Wuliangshan's western neighbour the Jinggu area always appeared to me to be absolutely unmistakeable.

If you are searching for something like a tea area's signature character, perhaps it might be a good idea to immerse yourself fully in that area. As I don't have the opportunity to go there in person, my Wuliangshan expedition will take place at my teatable here in boring old Germany. A variety of teas from Wuliang is on its way to me from Yunnan Sourcing, but before the grand scale comparison commences, I am easing into the topic by tasting samples given to me by tea friends.

Luke's Wuliangshan Tea

A few days back Luke and I spent an evening enjoying some teas. Luke unwrapped a sample of a Wuliang 2010 sheng which is unfortunately sold out at all the online shops we searched. Believe me, we searched THOROUGHLY as befits such a satisfying tea. Surprisingly dark for a 2010 harvest, the leaves had a warm, full and sweet fragrance. In the cup the tea performed marvellously: it had so much body, you might even call it chewy. The taste was a vast blend of sweet memories. Luke was reminded of fruit compote he had in his childhood and I found flavours of my favourite pipe tobacco back from my smoking days. There was also the slightly smoky and fruity sweetness of grilled bellpeppers - a trait I find in both Ailao and Wuliang teas. What a fantastic tea! Luke implored me to let him know if my Wuliang-expedition discovered something similar.

Well Luke, better brace yourself for some bad news: I found just what we are looking for.

Today I am having a little session with a sample of "Wuliang Wild Purple 2009" from Essence of Tea (thanks a million, Miig!)

Looking at the dark leaves I was instantly reminded of the above mentioned 2010 Wuliang. Was that tea a purple leaf variety too? Then sniffing the dry leaves I was nearly knocked out by a fruity sweetness interwoven in a full tobacco body. To make a long story short: this tea is at least as good as the one Luke and I shared. Add a healthy helping of muscat grape aroma to all my enthusiasm about the 2010 Wuliang and you will only be halfways to the pleasure I get from this tea.
seems the photograph's quality is reciprocal to the teas perormance - sorry!

Luke, it is time to brave the bad news: this tea, the Tea you have been looking for, is sold out, too. I will keep the second half of my sample so we can share it next month.

Note to myself: don't shy away from purple teas, though they are   ...  purple (yuck).







01.01.2015

Yiwu Laoshu 1992

Einen guten Start in ein gesundes, erfolgreiches und köstliches Jahr 2015!

Auch wenn das neue Jahr schon begonnen hat hier noch ein Rückblick auf eins meiner Highlights des letzten Jahres:
Heute werde ich einen Tee beschreiben, den ich schon im September gekauft habe. Ein (in meinen Augen) wahrlich famoser Tee aus einer Quelle, die ich nun auch oben rechts im Blog-Menü eingefügt habe.

Im September habe ich Herrn Thamm in seinem Chadao in Neu-Isenburg besucht und wunderbar mit ihm gefachsimpelt sowie herrlichen Tee genossen. Wenn es einen in die Frankfurter Region verschlägt, sollte man auf alle Fälle einen Besuch bei Herrn Thamm im Chadao einplanen! Es gibt in seinen Räumen mehr zu bestaunen als in manchen Tee-Museen, einen herrlichen Teetisch für ausgiebige Verkostungen und die Möglichkeit, sich über alles rund um die chinesische Teekultur auszutauschen. Übrigens ist Herr Thamm durchaus bereit, sich von einigen seiner Schätze gegen erfreulich bodenständige Preise zu trennen.
Tee, Bambustablett und Teemesser vom Chadao

Hier der Glaspitcher vom Chadao

Eigentlich wollte ich dort nur Zubehör kaufen. Aber dann haben wir so schön zusammengesessen und dabei auch diesen Yiwu-Ziegel von 1992 genossen ... da wurde ich natürlich schwach und habe zugeschlagen.

Trockenes Blatt: tief dunkelbraune, große Blätter. Keine goldenen Knospen, aber einige rustikal wirkende Stängel. An der Oberfläche sehr große Blätter, aber auch darunter sehr anständige Blattqualität - etliche Stufen über den Kleinkrümeln, für die Ziegel oft verschrien sind. Im Vorgewärmten Kännchen duften die Blätter nach ... ? ... alten Büchern ... ? ... ganz leicht nach antiken Möbeln ... ? ... und ganz deutlich nach geröstetem Getreide, Roggen!

Nach dem Spülen durften die Blätter zusätzlich nach Spinat und ein ganz winziges bisschen nach Keller. Aber sollte der Zeigel jemals in seinen 22 Jahren feuchte Lagerung erlebt haben, war das nur kurz und lange her.

Weil der Zeigel so sauber und sorgfältig verarbeitet ist, belasse ich es trotz seines Alters bei einer einzigen Spülung. Der erste Aufguss füllt meine Tasse mit einem satten Mittelbraun und duftet zart karamellig. Dahinter findet meine Nase die antik möblierte Bibliothek, den Spinat und Roggenbrötchen - aber der verblüffende erste Eindruck ist der von Karamell. Beim ersten Schluck muss ich nicht lange überlegen - heute habe ich den Tee tatsächlich überdosiert (das Gefühl beschlich mich schon beim Füllen der Kanne). Besser zu stark als zu schwach: einen überdosierten Tee kann ich mit Wasser verdünnen. Anders herum wäre ich aufgeschmissen.

Im verdünnten Zustand schmecke ich auch Details: Spinat, Roggenbrötchen und leichte Süße. Dazu ein Mundgefühl, welches zum Star in der Tasse wird: seidig, geschmeidig, fast ölig. Dieses Gefühl klingt auch länger nach als der Nachgeschmack. Mit der Zeit entsteht unter dem sanften, weichen, zarten Ölfim ein Kribbeln, welches wächst und wächst. Plötzlich ist der besänftigende, milde Eindruck des Tees umgekrempelt in ein vitalisierendes Gefühl. Nicht nur im Mund, auch in der Brust spüre ich ein Pulsieren. Wer sich seinen Tee rein naturwissenschaftlich erklären mag, wird wohl auf einen hohen Koffeingehalt tippen. Ich möchte nicht erklären, ich genieße einfach.

In späteren Aufgüssen wird die Süße deutlicher, nun wie dunkler Karamell. Dabei bleibt aber dieser herrliche Geschmack von Rahmspinat. Gleichzeitig spüre ich den balsamigen Ölfilm und das perlende Prickeln im Mund - sowie die entspannte Exaltiertheit. 

Ganz langsam klingt der Tee aus, wird blasser und leiser.


Wirklich ein erfreulicher Tee! Damit wünsche ich doch gerne Herrn Thamm vom Chadao und allen Lesern viele gute Teestunden in 2015.